Im Grunde gibt es nicht mehr als vier Dinge, die es zu erkennen gilt: Die Welt, der Geist, das Herz und sich selbst. Wir selbst sind es, welche die anderen drei erfahren. Wer diese vier Dinge erkannt hat, weiss alles, was es zu wissen gibt. Fragt sich bloss, wie genau und ausführlich wir uns mit ihnen zu beschäftigen haben, um das Wesen dieser vier Dinge zu erfahren. Ein spirituell-philosophischer Blick auf Geist, Bewusstsein und Herz.
von Michael A. Singer
Was ist das Wesen der Welt um uns? Die Welt scheint ein unerschöpflich weites Thema zu sein, doch eigentlich ist die Sache ganz einfach: Das Wesen der Welt ist das Auftreten von Formen und Gestalten. Ein Energiefeld bringt eine unfassbar grosse Zahl verschiedener Formen und Gestalten hervor, und das geschieht aufgrund darunter liegender Gesetze. Das ist alles.
Um das Wesen der Welt zu erkennen, brauchen wir nicht das Verhalten eines jeden Fisches zu kennen, der durchs Wasser schwimmt, und nicht jedes Tier zu kennen, das sich an Land bewegt. Wir brauchen einzig die Tatsache zu anerkennen, dass es Wasser gibt und Land, und dass da Tiere sind, die im Wasser leben, und andere leben an Land. Diese Kenntnis reicht aus, um das Wesen der Dinge zu erkennen. Die Welt ist etwas, das es gibt, und wir sind in der Lage, sie zu erfahren. Sie hat bestanden, bevor es mich gab, und sie wird weiter bestehen, nachdem ich gegangen bin. Eine tiefer reichende Untersuchung dieser Fakten braucht es nicht. Es genügt, wenn wir mit offenen Augen in die Welt blicken und die Myriaden von Formen erblicken, welche die Schöpfung hervorbringt.
Worauf es nun ankommt, ist die Einsicht, dass die Welt nichts mit uns zu tun hat. Sie existiert unabhängig von uns. Das ist leicht zu verstehen, wenn man an entfernte Planeten wie Jupiter und Mars denkt. Da draussen gibt es einfach ein paar Planeten, die um einen Stern kreisen, und dieser Stern ist die Sonne. Die Tatsache, dass es uns möglich ist, diese Planeten durch ein Fernrohr zu betrachten, bedeutet nicht, dass diese Planeten irgendetwas mit uns zu tun haben. In ein paar Jährchen werden wir nicht mal mehr hier sein. Die Planeten und der Stern, um den sie ihre Bahn ziehen, werden aber noch Milliarden von Jahren fortbestehen.
Auf der höchsten Ebene ist das also das Wesen der Welt, in der wir leben. Ihr Wesen heisst Existenz, ihr Wesen ist Form, und ihr Wesen besteht darin, dass sie nichts mit uns zu tun hat. Wir sind lediglich dabei zu erfahren, dass fortwährend Schöpfung geschieht.
EIN SANDKORN
Doch wie viel von dieser Schöpfung nehmen wir auch tatsächlich wahr? Es gibt wohl keine Zahl, die so klein ist, dass sich mit ihr ausdrücken liesse, wie gering der Anteil der Welt ist, den wir tatsächlich wahrnehmen, verglichen mit dem unendlich Vielen, das wir verpassen.
Ein einziges Sandkorn, verglichen mit sämtlichen Sandkörnern sämtlicher Strände dieser Erde, das ist noch immer mehr, als dieses klitzekleine Bisschen, das wir von der Welt zu Gesicht bekommen. Wozu sich dann daran festhalten und sich einbilden, dieses kleine Fitzelchen Wahrnehmung habe irgendetwas mit einem zu tun? Wir müssen aufwachen und die Welt aus einer universellen Warte betrachten.
Nimmt man die Dinge mit ausreichend Distanz wahr, so wird das Wesen der Welt klar ersichtlich. Und das gilt auch für das Wesen des menschlichen Geistes. Was ist die Natur des menschlichen Geistes? Die Wahrheit ist, es fällt leichter, das Wesen des gesamten Universums zu erkennen, als das Wesen des Geistes in den Griff zu bekommen. Das ist nicht so, weil das Wesen des menschlichen Geistes eine derart komplexe Angelegenheit wäre. Wir schaffen das nicht, weil wir vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Wir können den menschlichen Geist nicht sehen, weil wir derart verstrickt sind in unser Denken. Unsere Gedanken halten uns so sehr auf Trab, dass es uns nicht möglich ist, zu ihnen so weit auf Distanz zu gehen, um zu erkennen, wo all diese Gedanken bloss herkommen. Doch wir müssen zumindest so weit hinter das Denken kommen, dass wir erkennen können, was ausserhalb des menschlichen Geistes liegt. Das wiederum lässt einen sehen, was der Geist ist.
Durch Meditation kann sich uns eine solche Perspektive erschliessen. In tiefer Meditation betrachten wir den menschlichen Geist aus der Distanz, so wie man einen Stern am Firmament betrachtet. Wenn man einem aktiven Stern richtig nahe käme, würde man ihn nicht als eines jener Dinge erkennen, die nachts am Himmelszelt glänzen. Vielmehr hätte man einen riesigen Feuerball vor Augen. Damit wir «Stern» als solchen sehen können, müssen wir zugleich «Nicht–Stern» sehen können. Dasselbe gilt für den menschlichen Geist. Wenn wir uns tief genug in unser Selbst zurückziehen, können wir dem Geist aus der Ferne dabei zusehen, wie er uns kontinuierlich zutextet. Wo der Geist ausfranst und in etwas anderes übergeht, verflacht diese Aktivität, und ausserhalb des Geistes herrscht vollkommene Stille.
ENERGIEFELDER
Lange ist uns diese Perspektive allerdings nicht vergönnt. Rasch verlieren wir uns wieder im Denkbetrieb des Geistes. Darum gelingt es uns nicht, das Wesen des Geistes zu erkennen. In seinem Kern besteht das Wesen des Geistes aus einem Feld unbestimmter Energie mit dem Potenzial, sich als Gedankenformen zu manifestieren.
Der menschliche Geist ist ein Energiefeld zwischen uns (den Wesen, die -darin leben) und der Welt, die wir sehen. In diesem Energiefeld gibt es bestimmte Gesetze, denen gemäss der Wellenschlag des Denkens auftritt. So wie es Wissenschaftlern möglich ist, Wellen zu studieren und bestimmte Gesetze über deren Bildung zu formulieren, so ist es uns möglich, unsere Gedanken zu untersuchen. Dabei lässt sich erkennen, dass die Gedankenbildung bestimmten Mustern und Gesetzen folgt. Wenn jedes einzelne Ereignis Ihres gesamten Lebens offen vor mir zutage läge, wäre ich vertraut mit der -gesamten Datenmenge Ihres Geistes. Und wenn es mir möglich wäre, diese Daten in der richtigen Weise zueinander in Beziehung zu setzen, so würde es mir gelingen, die Reaktion Ihres Denkens auf eine bestimmte Wahrnehmung der Welt -vorauszusagen.
Unser Geist ist die Summe all unserer Erfahrungen. Die vielen Erfahrungen, die wir über die Sinne aufnehmen, hinterlassen im Energiefeld unseres Geistes ihren Eindruck. Aufgrund dieser Eindrücke bringt der Geist bei unterschiedlicher Gelegenheit unterschiedliche Gedanken hervor. Das ist die Quelle unserer Gedanken. Wenn Sinneseindrücke unseren Geist erreichen, so bringt dieser entsprechend seiner Prägungen Gedanken hervor. Haben wir das einmal begriffen, beginnen wir zu verstehen, dass dieser Prozess während des gesamten Lebens abläuft.
KOMMEN UND GEHEN
Jede einzelne Sekunde nehmen wir eine kleinste Einheit der Welt wahr, doch die vielen einzelnen Erfahrungen werden in unserem Geist zu einem grossen Ganzen verwoben und uns als absolute Wahrheit aufgetischt. Doch das ist keine Wahrheit; und wenn wir die Wahrheit erkennen wollen, so ist es ganz wesentlich, dass wir die Dynamik erkennen, mit der die Welt unseren Geist programmiert. Kein Gedanke verkörpert irgendetwas Heiliges, und das Denken hat nichts mit uns zu tun. Die Gedanken sind lediglich der Ausdruck von Prägungen des Geistes, die wir uns im Laufe des Lebens angeeignet haben. So wie wir den Wellen des Meeres -zusehen können, wie sie kommen und gehen, so können wir den Gedanken -dabei zusehen, wie sie im Geist entstehen und vergehen. So allerdings verhalten wir uns nicht. Vielmehr glauben wir an unser Denken. Ein Gedanke tritt auf, und schon betreten wir eine neue Welt.
Jede einzelne Entscheidung treffen wir aufgrund unserer Gedanken, und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass wir unser Denken richtiggehend verehren. Mehr noch, wir glauben, unser Denken zu sein. Und sollten an dieser Stelle in Ihnen mit einem Mal Gedanken aufkommen wie: «Ich mag diesen Artikel nicht. Mir gefällt nicht, was hier behauptet wird» – was ist das nun wieder? Ganz einfach weitere Gedanken, die sich aus dem Kern Ihres Geistes heraus bilden. Und da ist nicht ein einziger Gedanke, der nicht das Ergebnis wäre der gesammelten Erfahrungen.
Die Summe der Eindrücke bestimmt, was wir denken. Und so sprechen wir aussen brav nach, was die Stimme der Gedanken in uns drin vorsagt. Das ist beunruhigend, nicht wahr? Darüber spricht niemand, und kaum jemand kann es uns erklären. Ganz bestimmt gab es nie ein Schulfach, in dem uns diese Dinge nahegebracht worden -wären, egal, wie lange wir zur Schule gingen, hat man uns nie erklärt, wie unser Geist funktioniert. Anstatt uns über das wahre Wesen unseres Geistes ins Bild zu setzen, war man damit -beschäftigt, unseren Geist weiter zu programmieren. Wie sollte man sich da je befreien können?
STRÖME DES HERZENS
Doch da gibt es etwas, das stärker ist als der denkende Geist. Dieses Etwas ist unser Herz. Das Herz ist recht verschieden vom Energiefeld, das unsere Gedanken hervorbringt. Wie alles andere in der Schöpfung hat auch das Herz sein eigenes Wesen. Wir verstehen das Herz am besten, wenn wir es als ein Energiefeld betrachten mit Strömen in verschiedene Richtungen und in unterschiedlicher Intensität. Diese Ströme funktionieren wechselseitig, und wenn der Fluss der Energie in ihnen blockiert ist, kann das zu beträchtlichen Störungen führen. Mit der Erfahrung dieser Energieflüsse sind wir bestens vertraut. Wenn wir in der Welt etwas sehen, das uns anspricht, so bildet sich aus dem Herzen ein Strom von Energie, der dieser Sache zuströmt. Dann fühlen wir uns von dieser Sache angezogen. Im Denken mag sich dagegen Widerstand melden: «Nein, das will ich nicht tun, damit könnte ich mir einige Probleme einhandeln.» Doch die Verbindung des Herzens kann stärker sein als die Botschaft des Denkens, und dadurch erweist sich, wie verschieden das Herz vom Verstand ist.
Wenn wir nun herausfinden wollen, warum sich unser Herz von bestimmten Dingen angezogen fühlt und von anderen abgestossen wird, so fällt das nicht allzu schwer. Denn auch das Herz ist weitgehend programmiert durch die Erfahrungen der Vergangenheit. In der Yogalehre wird diese Programmierung bezeichnet mit dem Begriff «Samskaras». Darunter werden Prägungen aus der Vergangenheit verstanden, die im Herzen zu wiederholt durchgespielten Energiemustern geführt haben. Werden diese Muster durch die Wahrnehmung eines Objekts aktiviert, so fliesst die Energie des Herzens durch die vorgespurten Bahnen.
Und jetzt möchte ich auf Ihr Herz zu sprechen kommen in einer Weise, die Ihnen vielleicht nicht zusagt. Ihr Herz ist ein überaus aktives Energiefeld mit zahlreichen Unterströmungen, und nichts von alledem hat irgendetwas mit dem zu tun, was Sie sind. Das Herz gehört einfach zu den Dingen, deren wir bewusst sind. Unversehens merken wir, dass uns etwas anzieht, fünf Minuten später fühlen wir uns davon abgestossen. Und das geschieht ständig. Ein anderer Mensch kann Sie bezaubern, und ohne Vorwarnung sagt oder tut dieser Mensch etwas, das Sie nicht mögen. Sogleich wenden Sie sich innerlich von ihm ab. Was sich hierbei zu- und wieder abwendet, können wir als «persönliches Herz» bezeichnen, denn seine Energieströme unterliegen den persönlichen Erfahrungen des Individuums. So gut wie immerzu, und alle folgen entweder den Einflüsterungen des persönlichen Herzens oder des persönlichen Geistes. Und meist setzt sich das Denken durch. Der Verstand argumentiert logisch mit Verweis auf die Erfahrungen in der Vergangenheit und suggeriert: «Ich weiss, wie du glücklich wirst.»
SUCHE NACH GLÜCK
Das aber kann der menschliche Geist nicht. Nie und nimmer macht er uns glücklich. Lediglich mit dem Denken kennt der Geist sich aus. Und wahrhaftes Glück kommt uns nur aus dem Herzen zu.
Also ist es besser, dem Herzen zu folgen statt dem Denken? Weder – noch, denn keines von beiden wird Sie dorthin führen, wo Sie hin wollen. Weil Sie weder das eine noch das andere sind. Sie sind es, die oder der das Herz erfährt, und Sie sind es, die oder der den Geist erfährt. Wenn Sie etwas objektiv beobachten können, dann ist das, was Sie beobachten, nicht das, was Sie sind. Sie sind der Beobachter. Was sehen Sie, wenn Sie das Herz beobachten? Sie stellen fest, dass sich das Herz zuweilen öffnet und zuweilen verschliesst. Sie erfahren das als Anziehung und Abstossung, als Liebe und Angst. Wenn das Herz offen ist, empfinden Sie eine enorme innere Stärke. Wenn sich das Herz verschliesst, empfinden Sie ein Absacken der Energie, oder die Kraft, die Sie eben noch beflügelte, wird unstet. Auf diese Weise stellen Sie fest, dass Sie nicht Ihr Herz sind; Sie waren dort, als die Inspiration einsetzte, und Sie waren dort, als sie entschwand. Sie sind derjenige, der dort drin ist und beobachtet, wie diese Veränderungen sich abspielen.
FRIEDEN MIT DER WELT
Mit der Zeit werden Sie merken, dass es Sie da drin nur einmal gibt. Sie, welche die Welt wahrnimmt, Sie, welcher den Geist beobachtet, und Sie, welche das Herz erfährt, das ist alles ein und dasselbe. Da ist nur ein einziges Wesen, das sich all dieser Erfahrungen bewusst ist. Und nichts von allem, das Sie wahrnehmen, hat etwas mit dem zu tun, das Sie sind. Nur Sie, die Bewusstheit allen Seins, haben etwas mit Ihnen zu tun. Wenn Sie diesen Zustand von Einsicht erreicht haben, sind Sie erwacht. Doch es wird Ihnen erst möglich sein, das Wesen Ihres Seins zu erkunden, wenn Sie Frieden geschlossen haben mit der Welt, mit dem Geist und mit dem Herzen. Das ist Ihre spirituelle Arbeit.
Indem Sie das Wesen der Welt ehren, schliessen Sie Frieden mit der Welt. Sie machen es sich zur Aufgabe, die Welt zu anerkennen und zu ehren, sie begrüssen die Welt, wenn sie auf sie zukommt, und Sie geben ihr einen Abschiedskuss, wenn sie weiterzieht. Mehr tut die Welt ja nicht – sie kommt und geht. Gott möchte uns da etwas beibringen: Mit -jedem neuen Tag kommt die Welt, jeden Abend geht sie – und kehrt nie mehr so wieder. Nun sehen wir sie, dann wieder nicht. Es ist wie ein Zaubertrick, und es hat nichts mit uns zu tun; wir erfahren die Welt bloss, wie sie an uns vorüberzieht. Doch die pausenlose Aktivität des Geistes lässt es nicht zu, dass wir die Welt ehren. Das Denken hat seine eigenen Vorstellungen darüber, wie die Welt zu sein hat. Der wahrhaft weise Mensch versteht, dass das zum Wesen des menschlichen Geistes gehört, und versucht nicht, dagegen anzukämpfen. Ein weiser Mensch betrachtet den Geist mit Mitgefühl und stellt fest, dass wir mit Denken versuchen, die Probleme des Herzens zu lösen. Wenn wir Frieden schliessen wollen mit dem Geist, ist es daher am besten, Frieden zu schliessen mit dem Herzen.
Unser Herz kann erfüllt sein von Liebe, von Schönheit und Gesang. Genauso kann das Herz aber auch leer sein, ausgelaugt und voller Schmerzen. Wie ein grossartiges Musikinstrument verfügt es über eine enorme Reichweite der Tonalitäten. Wer mit diesem Instrument nicht zurechtkommt, versucht, aus dem Denken heraus für sein Herz eine bessere Realität zu erschaffen. Das heisst, man versucht, die Welt so zu kontrollieren und zu manipulieren, dass sie den vermeintlichen Bedürfnissen der Welt entsprechen.
DAS HERZ, WIE ES IST
Man kann aber auch lernen, sein Herz so zu nehmen, wie es ist. Die grösste Aufgabe, vor der wir als spirituelle Wesen stehen, besteht darin, Frieden zu finden mit der enormen Reichweite unseres Herzens. Jeden Morgen sollten wir aufwachen und zu uns sagen: Sieh nur, wie aufregend die Wege des Herzens sind, ich werde ihnen folgen, egal, wohin sie mich führen. Das kann überwältigende Liebe sein, aber auch überwältigender Schmerz. Beides ist nicht von Bestand; es sind einfach Zustände, die dem Herzen offenstehen. Vom Sitz einer bewussten Zeugenschaft aus staunen wir einfach über die enorme Reichweite des Herzens.
Die Unfähigkeit, mit seinem Herzen zurechtzukommen, bestimmt das gesamte Leben. Das muss aber nicht so sein. Man kann das Wesen des menschlichen Herzens feiern und grosse Freude darin finden, die gesamte Reichweite seiner Möglichkeiten zu erfahren. Die meisten Menschen haben eine falsche Vorstellung über den Pfad des uneingeschränkten Glücks. Das bedeutet nicht, dass wir im Herzen ständig nur Glück fühlen würden. Es bedeutet, dass wir ständig in Frieden sind mit dem, was unser Herz fühlt.
Das Herz ist ein grossartiges Geschenk des Universums an uns. Es beschenkt unser Leben mit enormem Reichtum. Doch da wir mit dem Herzen nicht zurechtkommen, gelingt es uns nicht, die wahre Natur unseres Seins zu erfahren. Wer die Freiheit dazu will, muss lernen, die Welt zu ehren, das unbeständige Wesen des persönlichen Geistes zu betrachten, und er muss zurechtkommen mit dem menschlichen Herzen. Nur dann können wir uns bequem zurücklehnen in den Sitz des Selbst, nur dann steht es uns frei, mit dem wahren Wesen unseres Seins zu verschmelzen.
IHR WAHRES SELBST
Was ist das wahre Wesen unseres Seins? Christus sagte: «Der Vater und ich sind eins.» Im Schöpfungsbericht heisst es, Gott habe den Menschen nach seinem Ebenbilde erschaffen. Das ist die wahre Natur des Selbst, und Sie sind dazu in der Lage, diese Wahrheit unmittelbar zu erfahren. Jedes Mal, wenn Ihr Herz sich in einen Bereich bewegt, von dem Sie glauben, Sie würden es nicht ertragen, steht es Ihnen frei, einfach zu atmen und sich in den Sitz des Selbst hinein zu entspannen, statt sich vom Herzen oder vom Denken in etwas hineinziehen zu lassen. Das ist die höchste Form von Yoga. Die bedeutendste spirituelle Praxis für jeden Augenblick eines jeden einzelnen Tages besteht darin, die Welt zu befreien, den Geist zu befreien und das Herz zu befreien. Wenn die drei frei sind, ihrem Wesen gemäss zu sein, dann sind Sie selber frei, Ihrem Wesen gemäss zu sein – Ihr wahres Selbst zu verwirklichen. Das ist der Pfad zurück zum Wesen Ihres Seins.
Über Michael A. Singer: Er lebt zurückgezogen in einem Yoga-Center in Florida. Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: MF
Bücher von Michael A. Singer:
Michael A. Singer: „Die Seele will frei sein“
Verlag: Allegria Verlag 2016 (zuvor Edition SPUREN)
Umfang: 256 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3548746418
Hier können Sie das Buch bestellen
Michael A. Singer: „Das Experiment Hingabe. Mein Weg in die Vollkommenheit des Lebens“
Verlag: Edition SPUREN, 2016
Umfang: 317 Seiten
Preis: 23,- €
ISBN: 978-3905752526
Hier können Sie das Buch bestellen
1 Kommentar
Mir hat Michael A. Singer den Zugang zu meinem Geist, mein Vertrauen in mein Herz und mein über“sinnliches“ (Er-)LEBEN eröffnet, Erwachen zu erkennen. Mit seinem Buch „Deine Seele will frei sein“. Gewahr zu bleiben. Mein Herz offen zu halten und mich ins das „Da-Sein“ und mein „so-sein“, wie es gerade ist, sich manifestiert hat, hinein zu entspannen. Um es wieder zu lösen, aufzulösen. Auch als Vorübung auf mein „weg-Sein“ nach dem Tod. Zu Lebzeiten bereits diese Qualitäten auszubilden. Allso die Essenz meines Seins herauszu“finden“. Alles Störende beiseite lassen, davon ablassen, zum „Kern“ gelangen. Im Segensstrom des Seins zu verweilen…
Da das Sterben viele Freiheiten in sich birgt, mit sich bringt: Direkte Befreiung (starre Vorstellungen und Störgefühle werden, (können) direkt überwunden (werden), weil EGO und Herz sterben) und spontanes Erwachen („ich bin nicht mein Geist“) ermöglicht ist/wird.
Wenn wir es als das durchdringen, erkennen, was es ist und uns nicht verschrecken. Oder am Leben bleiben wollen, ihm nach-hängen, an unseren Geisteseindrücken oder an unserem Emotionalkörper (Störgefühlen) anhaften. Sie als unsere Realität und Identität „beibehalten“ wollen. Nicht loslassen wollen. Doch das ist Teil des Lebens, wieder zu vergehen, zu sterben.
Die entstehenden Bilder auch als vorübergehende, vorbei-„ziehende“ Geisteseindrücke zu erkennen, zu „entlarfen“. Ihnen nicht nachzuhängen, ihnen nicht anzuhaften.
Sondern weiter im Segensstrom der Schöpfung zu verweilen. Was alles entsteht und wieder vergeht. Ohne EGO, ohne Körper. Gewahr zu bleiben und in dieser Klarheit stabil zu sein, dann wird unser menschlicher Tod zu einer einmaligen Chance, weitere spirituelle Entwicklungsschritte zu ermöglichen. Bei „reiflicher“ Entwicklung in der obersten, der 14. Chakra-Ebene zu weilen (vgl. Ausführungen von Ruth Huber). Oder wieder geboren zu werden. Das entscheidet unser Herz oder unser Geist für uns, wie weiter mit uns „verfahren“ wird. Oder entscheiden es „selbst“ im, bzw. mit Hilfe unseres höheren Selbst (10.-12.Chakra), oder dem göttlichen Selbst (13. und 14. Chakra)…