Im frühen vedischen → Brahmanismus wurde das letztendlich Göttliche, brahman, ohne Qualitäten (nirguna) gesehen und daher jenseits menschlichen Denkens und war durch keine persönliche Verehrung erreichbar. Die upanischadische Präsentation (→ „Upanischaden“) von Brahma als mentalem Vorstellungsbild des abstrakten Brahman löste vorübergehend ein Problem der monotheistischen Theorie, doch durch die Kulte um Vishnu (→ Bhakti-Yoga) und → Shiva musste eine neue theologische Anpassung vorgenommen werden.
In der → Trinität Brahma-Shiva-Vishnu als dreier Aspekte des brahman fand man eine Lösung dieses Problems. Brahma bekam eine neue Rolle als ausgleichende Kraft (rajas) zwischen den beiden anderen. Vishnu stellt den Erhalter oder den Erneuerer dar, er steht für das Wohlergehen von Mensch und Tier. → Shiva wird als Zerstörer und Vernichter dargestellt. Die Epen und Puranas dienen als Erzählungen der großen Abenteuer der göttlichen Wesen. Aus der Verehrung dieser Gottheiten entstand der frühe → Bhakti-Hinduismus, und damit war die Grundlage für die theistische Verehrung innerhalb der vedisch-brahmanischen Tradition gelegt.
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