Ich weiß, das ist eine ziemlich provokative Überschrift. Ich hatte in den vergangenen 30 Jahren wunderbare spirituelle Lehrer, Bhagwan/Osho, Barry Long, Ramesh Balsekar, Pyar… und vielen anderen bin ich auf einer unvergesslichen Art persönlich begegnet: Gangaji, OM Parkin, Eckart Tolle, Willigis Jäger, dem Dalai Lama…Für all diese fruchtbaren Begegnungen bin ich dankbar. Und doch weiß ich jetzt, dass mich keiner von ihnen in irgendeiner Weise näher zu mir oder an die Wahrheit gebracht hat. Wie ist das möglich? Nur so: Es gibt in Wahrheit kein Weiter und kein Näher! Haben die Lehrer mich dann wenigstens zu dieser Erkenntnis geführt? Vielleicht.
Eigenartiger Weise wusste ich bereits durch eine ungewöhnliche Erfahrung mit 18 Jahren alles, was später durch meine spirituelle Suche und die Gurus zum Teil bestätigt, zum Teil aber auch überlagert wurde. Und heute würde ich zusammenfassen: Alles kann man lernen, Kunst, Heilen, Lebensführung, und hier sind Lehrer gut. Doch Eines können wir durch niemand von außen lernen und erfahren: Wer ich wirklich bin. Je eher ich mich da ganz nach innen wende und alle Meinungen, seien sie auch noch so spirituell anerkannt (Jesus, Buddha…) außen vor, gleichsam wie einen Wind vorbei streichen lasse, desto befreiter kann ich mich auf das wahre Abenteuer der Selbsterforschung einlassen.
7 Kommentare
Es stimmt schon, Gurus muss man auch loslassen können, seinen eigenen Weg suchen. Aber andererseits, ich hätte ohne Gurus gar nicht gewußt wo oder wie ich suchen möchte. Es wäre eine zu unbestimmte Suche aus einer unbestimmten Unzufriedenheit heraus geworden. Deshalb komme ich auch immer wieder auf Lehrer zurück. Es ist ein Gleichgewicht zwischen Eigenverantwortung und der Abhängigkeit von anderen Menschen, in der wir uns wohl alle befinden.
Ein Gleichgewicht, ein Auf und Ab, kein Entweder Oder.
So sehe ich das 🙂
LG, Jim
unterschrieben… 🙂 treffend formuliert…
Vielen Dank für diesen erfrischenden und inspirierenden Text. Auch mir spricht er aus dem Herzen. Doch wäre diese Erfahrung möglich ohne die Lehrer und Meister? Ich vermute, nicht. Für mich ist das ein bisschen wie die Ablösung von den Eltern – die biologischen Eltern sind gegeben, in der Pubertät (oder auch in der zweiten und dritten) müssen wir uns ablösen, um uns später wieder nahe zu kommen; die spirituellen „Eltern“ suchen wir uns – aber auch von diesen müssen / können / dürfen wir uns wieder lösen.
@Marie: auch wenn es wörtlich nicht im Text steht, für mich kommt schon rüber, dass es Christians Sicht der Dinge ist, ich empfinde es nicht als Urteil, mehr als persönliche Erfahrung.
Herzliche Grüße an alle
Anke
Hi, Christian,
würdest du sagen: „es ist meine Sicht der Dinge“, wäre es aus meiner Sicht „richtiger“. Du fällst einen Urteil, warum? Jeder, der sich bemüht, ist gesegnet. Welcher „Guru“ er/sie auch trifft, ist er für ihn/sie der Richtige. Für jeden ist der Weg einzigartig, göttlich, auch ein Irrtum. Lieber ein Irrtum, aus dem man lernt, als gar nicht.
Licht und Frieden erfüllt aller Menschen.
Marie
Danke Marie, es fällt mir mit diesem Kommentar leichter den Lehrer einer Freundin zu akzeptieren – Winfried
Lieber Christian,
das hast du ganz wunderbar formuliert. Du sprichst mir aus dem Herzen.
Alles Liebe
Manfred
Hallo Christian,
guter Text! Kann deine Gedanken gut nachfühlen. Das alte Paradox, gut formuliert.
Liebe Grüße
Wolf