Castaneda, Carlos (1925-1998)
Amerikanischer Anthropologe und Schriftsteller. Er behauptete, dass er im Rahmen seiner Feldforschungen in Mexiko den Medizinmann und Zauberer Juan Matus kennen gelernt habe. Die Veröffentlichung seines Buches „Die Lehren des Don Juan“, das diese erste Begegnung schildert und auch als Dissertation vorgelegt wurde, hatte großen Einfluss auf die Hippie-Bewegung Ende der 1960er-Jahre. Im Laufe der Zeit entstanden weitere Bücher über die Lehren des Don Juan, die weltweit mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Der Inhalt der Bücher beschreibt die Versuche Castanedas, sich das Wissen Don Juans anzueignen und seinen eigenen Weg des Wissens zu finden. Don Juan lehrt den „Weg des Kriegers“ durch sokratische Gespräche, magische Manipulationen, Wahrnehmungsveränderungen (→ Bewusstseinszustände) und auch durch die Einnahme von Peyotl, einen psychoaktiven Kaktus (→ psychoaktive Pflanzen). Die Schilderung dieser Erfahrungen und die Beschreibung einer magischen Zaubererwelt trug wahrscheinlich zu seiner Popularität bei. Die Pflanze spielt dabei nur anfangs eine Rolle, um das Bewusstsein für einen größeren Raum zu öffnen. Durch unglaubliche Klarheit und Präzision zwingen Don Juan Matus und Don Genaro, der sein späterer Lehrer wird, Castaneda immer wieder dazu, alte Muster aufzugeben.
Das Wissen Don Juans kann dem südamerikanischen → Schamanismus zugeordnet werden. Vermutlich schöpfte Castaneda jedoch aus unterschiedlichen Quellen. Castaneda entwickelte auch ein System von körperbezogenen Energieübungen, „Tensegrity“ genannt, das in vielen Ländern in kommerziellen Workshops gelehrt wird. Es wurde aber auch auf DVD veröffentlicht und kann im Selbststudium erlernt werden.