Die Wissenschaft beschäftigt sich mit der Realität im Sinne von „realen Partikeln“, „realen Organismen“ und dem „realen Universum“. Die stillschweigende Annahme ist, dass die Wissenschaft selbst die Frage der Realität beantworten kann. Eine Betrachtung des weltweit angesehenen Experten für Spiritualität und Wissenschaft, anlässlich der neuen 21-Tage Onlinemeditation „Die Energie der Anziehung“.
Von Deepak Chopra
Wenn die Wissenschaft nicht unserer Realität beschreiben könnte, dann hätte sie einen schweren Stand zu erklären, warum sie einen so besonderen Platz unter den menschlichen Aktivitäten einnimmt. So müssen wir als gegeben ansehen, dass sich die Wissenschaft mit der Realität von „Objekten“ beschäftigt. Das beruht natürlich wiederum auf der Annahme, dass die Objekte unabhängig von der bewussten Erfahrung existieren.
Wenn das so wäre, dass die physischen Objekte und Ereignisse unabhängig vom Bewusstsein existieren, wie würde man denn deren Existenz überhaupt beweisen können? Die bewusste Erfahrung ist der einzige Weg, um die Realität zu erkennen. Die Implikationen dieses immer unvermeidbarer werdenden Schlusses – dass das Universum als fundamental geistig/mental erkannt werden muss – werden oft missverstanden. Aus diesem Grund hält die Mehrheit der Wissenschaftler am Glauben am Materialismus fest, und sieht alles andere als Metaphysik und nicht als Wissenschaft an. Das Ziel dieses Artikels ist es nun, einige dieser Missverständnisse anzusprechen.
Wir beginnen damit festzustellen, dass wir nicht davon ausgehen, dass die menschliche mentale Aktivität nötig ist, damit die Welt existiert, d.h. dass sie erst dann real ist. Oder um es anders zu sagen, die Realität kann unabhängig vom menschlichen Geist (Verstand) sein, doch nicht unabhängig vom Geist (Mind) oder vom Bewusstsein an sich. Wenn wir sagen, das Universum sei mental/geistig, dann interpretieren das viele Menschen so, dass die Realität in unseren Köpfen ist. Das genaue Gegenteil ist jedoch der Fall: wenn die ganze Realität mental ist, dann sind unsere Köpfe und Körper als Teile der Realität im Geist (Mind). Das mag zuerst erstaunlich klingen, doch ist es voll und ganz im Einklang mit der alltäglichen Erfahrung. Unsere Körper sind für uns nichts weiter als gefühlte Empfindungen, die wir von ihnen empfangen. Ein Körper ist etwas, das wie ein spezifischer Wirbel in einem transpersonalen Fluss der Erfahrungen aussieht, genau so, wie ein einzelner Wirbel in einem Fluss oder Bach aussieht.
In der Tat bedeutet es nicht, dass das Universum nur in unserem begrenzten, menschlichen und persönlichen Geist existiert wenn wir sagen, das Universum sei mental/geistig. Was damit gemeint ist, ist, dass das Universum der Ausdruck eines universellen Geistes (Mind) ist, der über die persönliche Wahrnehmung und das individuelle menschliche Bewusstsein hinausgeht.
Das ist es, was wir grundlegendes bewusstes Gewahrsein nennen. Unser scheinbar getrennter menschlicher Geist (Verstand) ist wie eine abgespaltene Persönlichkeit des Universellen Geistes (Minds), wie ein Teil von jemandem, der unter dissoziativen multiplen Persönlichkeitsstörungen leidet. Die Gedanken und Gefühle, die vom Universellen Geist (Mind) erfahren werden – in dem wir alle vollständig baden – werden uns in der Form der empirischen Welt präsentiert, die wir sehen, hören, fühlen und schmecken können. Das ist analog dazu, wie sich die Ideen und Emotionen eines anderen Menschen uns in Form seiner Hirnaktivität darstellen, die wir auch durch ein MRI oder andere Instrumente wahrnehmen können.
Viele argumentieren so, dass der Fakt, dass das Universum stabilen und voraussagbaren Gesetzen folgt nun impliziere, dass es nicht mental/geistig sein könne. Die Motivation dieses Arguments ist, dass unsere menschliche Imaginationskraft eher unstabil und unvorhersagbar zu sein scheint. Wie wir jedoch oben festgestellt haben ist das Universum der Ausdruck eines Universellen Geistes (Mind), nicht einer menschlichen Imagination, auch nicht des menschlichen Geistes (Verstandes). Die kognitive Aktivität in diesem Universellen Geist (Mind) – das Universelle Bewusste Gewahrsein – mag sich sehr wohl vorhersehbaren Regelmässigkeiten entsprechend entfalten, dem entsprechend, was wir die Gesetze der Natur nennen.
Es ist eine Tatsache, dass sogar unser menschlicher Geist, wenn er in der Tiefe analysiert wird, stabile, kollektive Verhaltensmuster enthüllt, die wir Archetypen nennen. Die Gesetze der Natur sind lediglich die Archetypen den Universellen Geistes (Mind).
Wenn nun jemand behauptet, die Realität sei mental, dann antworten einige Wissenschaftler damit darauf, dass sie sagen, man müsse irgendwie den Universellen Geist (Mind) dahinter beschreiben. Dies ist ein allzu weit verbreiteter, doch grundlegender Fehler. Jede Naturtheorie arbeitet so, dass sie versucht, gewisse Aspekte der Realität mit anderen Aspekten zu erklären. Wir erklären zum Beispiel Lebewesen anhand von Organen, Organe anhand von Gewebe, Gewebe anhand von Molekülen, Moleküle anhand von Atomen etc. Wir können dieses Spiel jedoch nicht ewig fortführen: an einem gewissen Punkt treffen wir auf den Grund. Darum muss jede Naturtheorie mindestens einen grundlegenden Aspekt der Realität enthalten, der nicht erklärt werden kann, durch den jedoch alles andere erklärbar wird. Für Physiker besteht dieser grundlegende Aspekt der Realität je nach der spezifischen Theorie aus einer Reihe grundlegender subatomarer Partikel, Superstrings, hyperdimensionaler Membranen etc. Aus der Perspektive, dass das Universum mental/geistig ist, kann der einzige grundlegende Aspekt der Realität der Universelle Geist (Mind) sein.
Als solches kann der Universelle Geist (Mind) nicht erklärt werden, und braucht auch nicht anhand von etwas anderem erklärt zu werden. Es ist einfach. Alles andere muss jedoch in Bezug auf das Verhalten des Universellen Geistes (Mind) erklärt werden – in Bezug auf die Impulse, Modulationen, Vibrationen, Bewegungen, oder was auch immer als Metapher am besten passen mag. Das ist die Herausforderung, die den Theorien des mentalen Universums obliegt, zu denen die Autoren dieser Artikel ihren Beitrag zu leisten suchen.
Die Quantenmechanik sagt im Kern, dass die Welt und alles in ihr existierende nicht unabhängig von Messungshandlungen existiert, d.h. etwas zu messen ist das, woraus die Physik alle «physischen» Eigenschaften zieht.
Im Quantenuniversum, in dem die Realität bereits mental/geistig ist in dem Sinne, wie wir es oben behauptet haben, kann die übliche Annahme der modernen Neurowissenschaft, das Gehirn kreiere den Geist, nicht funktionieren. Natürlich wären die menschlichen mentalen Prozesse im Wachen und im Schlafen nicht möglich ohne das physische Gehirn. Das bedeutet jedoch nicht, dass die geistige Welt hier, im menschlichen Gehirn, aufhört. Eine solche Behauptung aufzustellen ist etwa so als würde man sagen, dass Rundfunksendungen, die ja aus elektromagnetischen Schwingungen bestehen, aufhören würden zu existieren ohne das Vorhandensein eines physischen Radiogerätes.
Das Gehirn erschafft nicht den Sinn der mentalen Realität, doch es ist notwendig für das menschliche Denken und für die menschliche Erfahrung, spezifische menschliche Attribute anzunehmen.
Man kann nun zu Recht fragen, wenn die Realität eine Quantenrealität ist, wie kann es dann sein, dass wir eine klassische Welt mit definierten Objekten zu haben scheinen, mit Grenzen zwischen den Objekten und der Abwesenheit von Quanteneffekten wie die Quantenverschränkung und Non-Lokalität?
Das ist eine ernsthafte Frage, die es verdient, in der Tiefe und in allen Details behandelt zu werden. Hier werden wir nur das überspannende Oberthema der Quantenrealität ansprechen. In einer kürzlich veröffentlichten Arbeit, die auf der Tatsache aufbaut, dass Quanten-Non-Lokalität (die sogenannte verschleierte Non-Lokalität) vermutet wird, und nackte Singularitäten innerhalb Schwarzer Löcher nicht wahrgenommen werden können (bekannt als kosmische Zensur), stellen Kafatos und Kak die Perspektive vor, dass die Allgemeine Relativität und die Quantenmechanik erst dann vereint werden können, wen das Bewusstsein mit ins Bild gebracht wird.
Der Sinn für die Realität, den man bekommt, wenn Wahrnehmung, Quantenmechanik und Bewusstsein alle miteinander agieren, wird von Kak, Chopra und Kafatos untersucht.
Eine Konsequenz dieser mentalen Realität ist, dass Versuche, das Bewusstsein anhand vorhandener Theorien der Physik zu erklären, indem man eine solche «optimiert», sodasssie das Bewusstsein erklärt, völlig deplatziert sein können. Was geschehen muss ist, wie wir schon früher argumentiert haben, den neuen Rahmen einer Qualia-Wissenschaft zu kreieren.
Einen letzten Punkt sollten wir hervorstreichen. Der ursprüngliche Auslöser für diese Serie von Artikeln war ein Aufsatz des Physikers Lawrence Krauss in der Zeitung The New Yorker. In diesem Sinne ist es sicher angemessen, wenn wir diese Durchsicht von Missverständnissen damit abschliessen, dass wir ein naives Beispiel zitieren, das Krauss selber verwendet. Er schreibt: „Wenn das Bewusstsein von Bedeutung ist [um die Realität zu determinieren], dann müssen die inneren Gedanken derjenigen, die ein Experiment durchführen, die die Maschinen bedienen, auch festgehalten und rapportiert werden, wenn wir die Resultate unserer Experimente aufschreiben. Wir müssten wissen, ob sie sexuelle Tagträume hatten, zum Beispiel.“
Der Fehler hier ist sehr offensichtlich: zu sagen, dass die gesamte Realität vom Geist (Mind) bestimmt wird bedeutet nicht, dass jeder geistige Inhalt jeden Aspekt der Realität mitbestimmt. Wenn wir das umkehren, dann wird es noch klarer: Krauss verschreibt sich dem Gedanken, die Realität sei physisch und daher unabhängig vom Geist (Mind). Und doch glaubt er vermutlich nicht, dass die physischen Inhalte im Verdauungstrakt desjenigen, der das Experiment durchführt, sprich alles, was er in den letzten Tagen gegessen hat, „aufgeschrieben und rapportiert werden [muss], wenn wir die Resultate unserer Experimente aufschreiben.“
In diesem selben Sinne sind auch nicht alle mentalen (im Verstand vorgehenden) Inhalte in einem mentalen/geistigen Universum relevant für die Ergebnisse spezifischer Experimente.
Der Artikel wurde auf der Website der HuffingtonPost www.huffingtonpost.com Ende November 2015 veröffentlicht und auf dem Onlinemagazin www.bpv.ch neu veröffentlicht. Übersetzung: Oliver Scheuvens. Koautoren des Artikels: Menas Kafatos, Bernardo Kastrup und Rudolph Tanzi.
Über Deepak Chopra
Er verbindet wie kein anderer das Wissen des Westens mit der Weisheit des Ostens. Als erfolgreicher Arzt stellte er fest, dass der westlichen Medizin die Seele fehlt. Daher machte er sich auf die Suche nach einer ganzheitlichen Medizin, die ihn bald in den Grenzbereich von Wissenschaft und Glauben führte, dem er sich bis heute mit Erfolg widmet. Er schrieb über 80 Bücher, die in 35 Sprachen übersetzt und insgesamt 20 Millionen Mal verkauft wurden. Das Time Magazine zählt Chopra zu den 100 herausragenden Köpfen des 20. Jahrhunderts und bezeichnet ihn als „Poet-Prophet der alternativen Medizin“.
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Online Meditation
Bereits zum vierten Mal bietet Deepak Chopra ein kostenloses 21-Tage Meditationsprogramm von Deepak Chopra „Die Energie der Anziehung“ welches am 25. September 2017 beginnt.
Bis jetzt haben schon über 120 000 Teilnehmer an den vergangenen Meditationsreihen im deutschsprachigen Raum mitgemacht und waren begeistert.
Alle Teilnehmer bekommen:
– 21 tägliche, von Deepak persönlich geleitete, Meditationseinheiten auf Deutsch und Englisch.
– praktische Ratschläge zur Schaffung eines Bewusstseins für Beziehungen, Liebe & Wohlbefinden.
– Zugriff zu einer Community von gleichgesinnten Menschen, offen für die Geschenke der Meditation
Zum Inhalt: Wir alle kennen dies. Etwas, das anfangs wie eine schreckliche Nachricht erschien, entpuppt sich später als äußerst heilsam für unser Leben. Wir verlieren vielleicht unsere Arbeit, sind schier verzweifelt, entdecken (und bekommen) dann jedoch eine Stelle, die uns sehr viel mehr erfüllt als die – nun zum Glück – verlorene. Ähnliches passiert auch in Partnerschaften und unzähligen anderen Gelegenheiten.
Deepak Chopra sieht darin Beispiele dafür, dass das Universum eben manchmal besser als wir selbst weiß, was gut für uns ist. Vor allem, wenn wir es nicht gewohnt sind, uns mit unserem wahren Selbst zu verbinden und stattdessen auf der Ebene des Egos verharren.
Deshalb ruft Deepak dazu auf, unsere Wünsche mit unserem wahren Selbst in Einklang zu bringen sowie Vertrauen in „den Lauf der Dinge“ zu haben, einen gewissen Abstand zu den eigenen Wünschen zu entwickeln und sich nicht auf die gewünschten Ergebnisse zu fixieren. Tief in sich hinein hören, eine klare Absicht fassen und dann loslassen, so lässt sich seine Wunschformel umschreiben.
Ab Montag, dem 25. September, kannst Du kostenlos miterleben, wie Deepak jeden Tag ein Stück mehr seines spirituellen und auch äußerst praktischen Wissens preisgibt und jede Einheit mit einer einzigartigen Meditationsübung abschließt.
Wer schon einmal mitgemacht hat, weiß, dass die drei Wochen des täglichen Meditierens transformative Kräfte entfalten, vor allem, wenn sie Anlass dafür sind, sich das Meditieren auch darüber hinaus zur täglichen Praxis zu machen.
Wer jedoch noch nie mitgemacht hat, hat nun hier und sofort Gelegenheit, sich kostenlos anzumelden, um sich ab dem 25. September vom vielleicht bedeutendsten Meditationsexperten der Welt in die Kunst der Meditation und des Wünschens einführen zu lassen.
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