Im Mittelalter gab es noch keine wirkliche Trennung von Spiritualität und Alltag. Es war völlig selbstverständlich, dem Brot vor dem Backen ein Kreuz in den Teig zu zeichnen. Und auch damals wurden schon menschliche Höhenflüge kritisch betrachtet. So war Franziskus durchaus Ökologiepolitiker und Kritiker des Gelddenkens – zugleich aber Mystiker. Dr. Karl-Heinz Steinmetz ist Experte dieses alten Wissens und zeigt am Beispiel der Nahrungsaufnahme, wie Spiritualität damals gelebt wurde: Einen Text laut lesen, wiederkäuen, einzelne Stellen nochmal lesen, auf Antwort warten (Oratio) und in die Tiefe gehen (Contemplatio, anschauen).
Auch Bonaventura empfahl, achtsam zu sein, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen, um dann durch die Inneren Sinne das zu vertiefen, was einen besonders berührt, wo Gott zu einem spricht. Ein inspirierendes Gespräch über heute noch gültige Wahrheiten – mit einer Achtsamkeitsübung am Ende, inspiriert von Ignatius von Loyola.
Hier finden Sie Teil 2 des Gesprächs
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