Der zoroastrische Dualismus (→ Zoroaster) drang in alle westlichen Glaubenssysteme ein. Es ist der Kampf zwischen den „bösen Kräften“, den Kräften der Finsternis, und den „guten“ Kräften des Lichts. Der Dualismus findet sich auch im chines. Denken von → Yin und Yang. Die Unterscheidung von Geist und Materie – der klassische europäische Dualismus – wurde angesichts der Erkenntnis von der Vielfalt in der Einheit und des Pluralismus von Konzepten und Modellen, die sich mit vernetzten Strukturen unterschiedlicher Zahlensysteme (→ Zahlen, Zahlenmystik) beschäftigen, zu einer denkerischen Sackgasse. Seit Einstein ist bekannt, dass Materie nur eine andere Form der → Energie ist und umgekehrt. Manche Physiker haben bereits das dritte Element eingeführt: die Information im Sinne einer Kraft, die die Prozesse in der Materie und Energie „in-formiert“, also die „Software“ dafür liefert, wie die Welt sich gestaltet (→ Geist). Alle drei Kräfte sind ineinander verwandelbar und wirken zusammen. Je nachdem, mit welchem Auge wir schauen, sehen wir Teilchen oder Wellen. Die Information, die ihre Bahnen lenkt, bleibt unsichtbar. Alle drei Kräfte sind aber offenbar auf jeder Ebene notwendig, sonst gäbe es weder die Einheit, noch gäbe es die Vielheit. Die Einheit ist in jeder Vielheit enthalten wie umgekehrt, die ganze Vielheit in der Einheit geborgen ist.
In einer pluralistischen Gesellschaft mit pluralistischen Denkschulen kann niemand mehr Werte, Handlungsanweisungen oder Philosophien entwerfen, die „endgültige“ Wahrheiten suggerieren. Nur weil der Monismus des → Vedanta so „einfach“ ist, muss er nicht wahr sein … Vielleicht fügen die Menschen der nächsten 100 Jahre der großen Symphonie des kosmischen Flötenspielers neue Melodien hinzu?
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