Die Geomantie (griech. Befragung/Wahrsagung der Erde) ist die Kunst, die Erde an einem bestimmten Ort zu „befragen“ und energetische Standortqualitäten festzustellen (→ Kraftorte). Solche Qualitäten sind im Allgemeinen sehr unterschiedlich in Stärke, Intensität, polarer Gegebenheit und vor allem in ihren Auswirkungen auf den Menschen und seine Umgebung. Auch alle Bezüge und Einflüsse der näheren oder weiteren Umgebung müssen berücksichtigt werden. Diese vielfältigen Energien kann der Geomant mit Wünschelrute, Biotensor, Pendel oder feinfühliger Wahrnehmung feststellen (→ Radiästhesie). Ein weiterer, nicht minder wichtiger Bereich der Geomantie ist die mathematische Zahlen- und Proportionslehre. Nicht erst seit → Pythagoras werden die mathematischen Zusammenhänge von geometrischen Beziehungen immer weiter untersucht. Zurückgeführt auf die fundamentalen und einfachsten geometrischen Formen schenkte uns Plato seine „fünf platonischen Körper“: Würfel – Ikosaeder – Tetraeder – Dodekaeder – Oktaeder. Auch das Fünfeck, dem man einen gleichmäßigen Fünfstern einschreiben kann, ist überaus bemerkenswert: Neben vielen anderen Beziehungen schneiden zum Beispiel die Sternseiten einander genau im „Goldenen Schnitt“. Dieser hat besonders in der → Architektur etliche Epochen eine große Rolle gespielt und bezeichnet ein bestimmtes Maßverhältnis zwischen zwei Strecken. Wobei das Besondere daran ist, dass immer die kürzere Strecke sich zur größeren so verhält, wie die größere Strecke zur Summe der beiden Strecken. Dieses Proportionsverhältnis steht exemplarisch für eine große Anzahl an erstaunlichen Zusammenhängen und Gegebenheiten der „Heiligen Geometrie“. Alle diese geometrischen Zusammenhänge können für Entwürfe in der Architektur und Gartengestaltung und besonders für geomantische Heilungsmaßnahmen bewusst eingesetzt werden (→ Feng Shui).
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