Mandala (Sk. „Kreis“, „Bogen“)
Im → tibetischen Buddhismus symbolische Darstellung kosmischer Kräfte in zwei- oder dreidimensionaler Form, meistens auf Tangkas dargestellt. Mandalas sind Meditationshilfen und Vorlagen für bestimmte Visualisierungen.
Sie werden als eine durch die → Meditation bewirkte Gesamtschau zahlreicher unterschiedlicher Elemente verstanden. Augenscheinliches Chaos und unübersichtliche Komplexität werden zu einem Muster und einer natürlichen Hierarchie vereinfacht. Mandalas können auf vier verschiedene Arten dargestellt werden: durch ein gemaltes Rollbild (Tangka), durch gefärbten Sand, durch Reishäufchen oder durch ein dreidimensionales Modell, das meist in Metall gegossen ist.
Meistens werden am Rand die verschiedenen wichtigen Verkörperungen der Buddhas dargestellt, d.h. Wesenheiten, die durch eigene Einsicht erleuchtet wurden und von dem Kreislauf der Wiedergeburten erlöst sind. Dazu gehören u.a.: Vairocana, Akshobhya, Ratnasambhava, Amitabha, Amogasiddhi. Steht im Mittelpunkt des Mandalas eine rasende Schutzgottheit (Yidam), so ist das Mandala selbst als Zeichen der Vergänglichkeit der Welt von Leichenstätten umgeben. Den äußeren Rand der Darstellung bilden meist Flammenkreise in den fünf Grundfarben, welche die fünf Buddhafamilien und den von ihnen gewährten Schutz symbolisieren.