Kraftorte sind besondere Plätze, und davon gibt es so einige. Doch wussten Sie, dass jeder Mensch seine eigenen Kraftorte hat, zu denen er sich individuell hingezogen fühlt? Wie wir diese Orte finden, erzählt die „Seelenort-Finderin“ und Astrologie-Expertin Anna Roth. Sie selbst fand in Griechenland ihren persönlichen Kraftort, der das Ausleben ihrer Lebensaufgabe ermöglichte.
von Anna Roth
Homo sapiens konnte noch nicht schreiben, aber sicherlich war er von dem Sternenzelt genauso beeindruckt wie wir. Mann und Frau tappten durch die Wildnis und folgten dem Mond oder versteckten sich vor ihm, vor allem wenn Wölfe und allerlei Ungetier heulten. Womöglich nutzten unsere Vorfahren die Helligkeit des leuchtenden Kreises um auf Jagd zu gehen oder einen neuen Lebensort zu suchen.
Seit alters her wanderten Menschen von Ort zu Ort, um den richtigen Platz für Ackerbau, Nahrung und gutes Klima zu finden. So haben sie sich niedergelassen, weil sie erkannt hatten, daß der Mondzyklus sie bei ihrem Ackeranbau unterstützen wird und daß es fruchtbaren Boden an bestimmten Orten gibt. Aus Nomaden wurden Ortsansässige.
Auch die heutigen digitalen Nomaden haben einen Ort, an dem sie sich besonders wohl fühlen und der als fruchtbar gilt in dem Sinne, daß sie am richtigen Ort die richtigen Menschen treffen und daß er förderlich für ihr Vorhaben ist. An Kraftplätzen wie zum Beispiel Delphi, der Pyramide von Gizeh, Stonehenge, in Mexiko und Peru wurden in antiken Zeiten Götter verehrt und Opfer dargebracht. Heute pilgern Millionen von Menschen zu Kultstätten aus vergangenen Zeiten, da diese mit Informationen aus der Geschichte aufgeladen sind und eine Art Magie versprühen.
Menschen wünschen sich an einem Platz zu leben, der ihnen Kraft gibt und förderlich für ihre Beziehungen, ihr Business und ihr Wohlbefinden ist. Der Mensch ist in ständiger Verbindung mit seiner Umgebung. Nicht nur Mensch und Tier, sondern auch die Natur, die Häuser, Nachbarschaft und die Atmosphäre bilden eine bestimmte Resonanz.
Die Seele dürstet nach einem Ort, wo sie sich wohl fühlt, der ihr Geborgenheit, Ruhe, Stille und Energie vermittelt.
Die Erde selbst hat viele solcher Seelen- oder Kraftorte. Leylines, sogenannte Landmarken oder „Heilige Linien“ sind Kraftlinien der Erde. Sie sind überall auf dem Planeten zu finden. Diese Erdlinien wurden größtenteils vom Christentum in Beschlag genommen und mit Kirchen besetzt. Man findet sie vor allem dort, wo große Kathedralen stehen: Aachen, Köln, Ulm, Chartres und an weiteren Plätzen. Davor waren es Orte, wo vorwiegend Frauen zum Beispiel meditierten, sangen und Rituale durchführten, die heidnischer oder heilender Natur waren. Auch Pilgerstraßen wie die berühmte Straße nach Santiago de Compostela sind Wege, die bis heute durch die Geschichte und das Bewandern der Menschen an Bedeutung gewonnen haben.
Natürlich bietet die Natur immer wieder hoch aufgeladene energetische Plätze: Wälder, Berge, Alpen, Seen und Flüsse.
„Alles ist Zahl“, sagte der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras (582-500 v. Chr.). Er vermutete auch, daß eine Sphärenmusik entsteht, wenn sich die Himmelskörper auf ihren Bahnen bewegen. Diese Töne seien für die Menschen nicht hörbar. Im Universum, und natürlich auch bei uns Individuen, sind die Körperproportionen und Zellengrößen meßbar. Im Großen wie im Kleinen, so wie Oben so Unten, das sind kosmische Gesetze des Hermes Trismegistos und wissenschaftlich nachweisbar.
Die Erde wird in Längen- und Breitengrade eingeteilt. Der Nullpunkt befindet sich in England bei Greenwich, wohl aufgrund des besten Observatoriums. Verschwörungstheorien zufolge wurde dort der Nullpunkt festgelegt, um das Machtzentrum zu sichern. Auch unsere Geburtsdaten haben eine bestimmte Bedeutung. So wie in der Kabbalistischen Zahlenmythologie die Quersumme des Geburtstages als Hauptzahl dient, so geben uns heute in der Astrologie die vollständigen Geburtsdaten mit Zeit, Ort und Datum Auskunft über unser Potenzial und über unseren Seelenplan in diesem Leben.
Ob man nun an ein Leben vor und nach dem Tod glaubt oder nicht, lassen sich doch erstaunliche Merkmale in einem Horoskop ablesen: Das eigene Talent und die Lebensaufgabe, die Kommunikations- und Beziehungsausrichtung, auch der Lebensort und Familienverhältnisse.
Die Betrachtung der Sterne reicht in die Uranfänge menschlicher Geschichte zurück. Die Babylonier fingen an, aus ihrer Beobachtung einen Sternglauben zu entwickeln und aufzuzeichnen. Sie gaben ihr Wissen an die Sumerer weiter, welche Babylonien eroberten. Die Sumerer bildeten einen kultivierten Staat mit Literatur und Kunst, und sie erfanden die Keilschrift. Mindesten 4000 Keilschrifttafeln, die aus dem 6. und 7. Jahrhundert stammen, wurden in Ninive (im heutigen Irak) gefunden. Diese 72 Bücher trugen den Titel „Beobachtungen des Bel“. Die Verfasser dieser astrologischen babylonischen Werke gehörten einer hohen Priesterkaste an. War das Horoskop zu Zeiten des Astronomen und Mathematikers Ptolemäus (ca. 100-180 n. Chr) noch in 4 Häuser eingeteilt, so wurde es im Laufe der Jahrhunderte auf 12 Häuser erweitert. Der Mathematiker, Astronom und astrologische Berater Wallensteins, Johannes Kepler (15711630) hat mit seinen jahrzehntelangen naturwissenschaftlichen Berechnungen und in der Zusammenarbeit mit Tycho Brahe dazu beigtragen, daß wir die Planetenstände noch genauer berechnen können. Zu diesem Zeitpunkt wurde das heliozentrische Weltbild vor allem von der Kirche abgelehnt; Nicht die Sonne, sondern die Erde sollte der Mittelpunkt des Universums sein, um die Herrschaft des Christentums zu gewährleisten. Wer dem entgegenstand, wurde der Ketzerei angeklagt und landete auf dem Scheiterhaufen. Heutzutage ist die Astrologie weit entwickelt und kann individuell gedeutet werden. Es gibt viele Anschauungs- und Interpretationsmöglichkeiten.
Glücklicherweise dürfen wir Anfang des dritten Jahrtausends einen Bewusstseinssprung miterleben, der uns ermöglicht, unsere eigenen Grenzen und Stärken zu erkennen. Dank des Internets können wir auf eine fast uneingeschränkte Kommunikation zugreifen. Wir leben in einem Zeitalter, indem wir erkannt haben, daß wir selbstverantwortlich unser Schicksal in die Hand nehmen können. Dies ermöglicht uns, unseren Lebensplan nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Der Wunsch, sich aus Verstrickungen der Vergangenheit zu lösen und das eigene Potenzial freizulegen, wird immer größer. Damit dienen wir nicht nur uns, sondern der ganzen Menschheit.
Das digitale Zeitalter bringt eine globale Bewegung mit sich und damit auch den Wunsch, am richtigen Ort zu leben. Durch viele Reisen und ortsunabhängige Gruppierungen bilden sich neue Energien an bestimmten Orten. Ibiza zum Beispiel ist bekannt für Parties, aber auch Seminare. Thailand ist ein beliebter Ort für Esoteriker, genauso Bali für Retreats. Neuseeland ist ein beliebter Auswanderungsort, Hawaii empfohlen für alle Selbstentdecker und diejenigen, die sich mit Mutter Erde und deren Magie noch mehr verbinden möchten.
Warum fühlt man sich an einem Ort wohler als an einem anderen?
Meistens wissen wir Menschen, welche Orte gut für uns sind: Es sind diejenigen, von denen wir schwärmen und die wir gerne besuchen wollen.
Ein förderlicher Lebensort kann astrologisch berechnet werden. Man verbindet die Geburtsdaten mit den Erdkoordinaten und erhält so eine einzigartige Analyse, welche Länder für einen unterstützend sind und welche nicht. Unsere Geburtsdaten ergeben mit der Erde eine einzigartige Kombination. Man kann sich das so wie einen Biorhythmus vorstellen: Sonne, Mond und weitere Planetenlinien verlaufen über den Erdball. Jupiterlinien sind besonders förderlich. Da wo sie mit anderen Linien harmonieren, kann der Lebensort besonders empfehlenswert sein.
Familäre Umstände und Erlebnisse in der Kindheit spielen immer eine Rolle. Ich behaupte, die Lebensaufgabe hat etwas mit dem Seelenort zu tun; denn dort wirkt man. Wie man wirkt und ob man glücklich ist, entscheidet, ob man seinen Seelenplan lebt. Man wird auf diesen ja meist durch einen unglücklichen Zustand oder eine Krankheit hingewiesen, oder durch den Wunsch, seinem Leben mehr Sinn zu geben. Manchmal liegt es auch am Wetter, daß man auswandern und sich ein neuen Ort suchen möchte, wenn auch nur für ein paar Monate. Es gibt mehrere Orte auf der Welt, die gut für uns sind.
Vielleicht hat man auch schon alles abgelebt und der Ort ist tatsächlich nicht mehr inspirierend.
Dabei spielt das eigene Naturell eine Rolle. Ist man ein „Homie“, wie ich es nenne, also ein Mensch, der ein festes Zuhause braucht, weil er sich dort oft und gerne aufhält, dort sogar arbeitet? Oder ist man eher der digitale Nomade, der sich fast überall heimisch fühlt? Manche Orte sind ungeeignet, um eine Beziehung aufzubauen, vor allem dann, wenn man sich selbst nicht wohlfühlt.
Es liegt nicht nur am Beruf oder an der Beziehung, wenn Menschen eine Heimatlosigkeit in sich spüren. Viele Menschen, deren Eltern vertrieben wurden, fühlen eine Nichtverwurzelung in sich.
Der richtige Seelenort hat mit der Berufung zu tun. Geistig rege Menschen brauchen zumindest das Internet, wenn sie an einsameren Orten leben. Vortragende lieben Städte, oder eine gute Vernetzung. Plätze, zu denen wir ein gutes Gefühl haben, weil wir dort positive Erlebnisse hatten, ermöglichen es uns vielmehr, unsere Erfolgs- und Wohlfühlzone auszudehnen.
Der Seelenort verbindet Dich mit Deiner Seele. Er inspiriert Dich.
Erfahrungen aus früheren Leben und Kindheitserlebnisse, oder sogar solche im Mutterleib, können dazu führen, daß wir mit bestimmten Orten ungute oder freudige Gefühle verbinden. Rebirth-Techniken können Angstgefühle erklären und auflösen.
Man kann seine Kraftplätze selbst bauen und gestalten. Der Seelenort hat viele Facetten: Meist ist er inspirierend und herzöffnend, und man kann sich gut entspannen. Ein Hausaltar z.B. kann ein Seelenort sein. Für Kinder kann der Seelenort der Spielplatz sein. Für Jogger der Wald.
Durch das Stadtleben und die Computerisierung haben viele Menschen ihre Erdung verloren. Die Aura wird durchlässiger und verletzlicher, und diese Nichtverwurzelung kann auch zu einem Gefühl der Heimatlosigkeit und Verlorenheit führen.
Eine Erdung stellt man am Besten durch Meditation her, oder durch Verbindung mit der Natur, barfuß laufen, auch mal im Winter. Fernweh lässt sich durch Astralreisen mildern, durch das innere Reisen an Kraftplätze tankt man wieder Energie auf.
Wenn man seinem „Ruf“ folgen will, treibt es einem meist zu neuen Ufern und Orten. In diesem Falle sollte man sich auf den Weg machen. Jeder hat seinen Lebensweg. Unsere Seele kennt den Seelenplan. Wir können ihn abrufen, wenn wir auf unser Herz und auf unsere Intuition hören.
Das Unterbewusstsein mag andere Wege gehen wollen. Es hat aus vorherigen und aus diesem Leben manche Dinge gelernt, wie „das darfst Du nicht“ oder „das kannst Du nicht“. Wenn wir ihm jedoch beibringen, daß es viel besser ist, ausgetretene Pfade zu verlassen und einen neuen Weg einzuschlagen, der uns glückverheißende Abenteuer verspricht, die man Leben nennt, ist schon vieles gewonnen. Dann geschehen die Wunder, und die Vorsehung, so wie Goethe es beschrieben hat, tritt ein und unterstützt einen. Zur Vorsehung kann man auch Universum sagen, dafür gibt es viele Worte.
„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einen zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung und sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte. Was immer du kannst, oder dir vorstellst, dass du es kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie. Beginne jetzt.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Über Anna Roth:
Die Seelenort-Finderin, AstrocCoach, Personal Development Coach und Bloggerin für Huffington Post US liebt das Meer und lebt in Griechenland. Ihre Leidenschaft ist Astrologie und damit unterstützt sie Menschen gerne, den gewünschten Seelenort und die Berufung zu finden; denn der richtige Lebensort ist förderlich für das Business, die Beziehungen und das Wohlbefinden.
www.annaroth-coaching.com