Die Erfahrung des Todes und der Wiedergeburt ist ein Motiv, das in vielen Kulturen und Religionen zu finden ist. Insbesondere im → Schamanismus werden solche Erfahrungen weithin als Voraussetzung für die schamanische Meisterschaft gewertet. Sie treten meistens spontan auf und werden als deutliches und tatsächlich erlebtes körperliches Geschehen in der Trance erfahren. Der Schamane erlebt dabei häufig, dass sein Körper von menschlichen oder tierischen Geistwesen zerstückelt und wieder neu zusammengesetzt wird. Er fühlt sich dann nicht nur als „neuer Mensch“, sondern ist ein neuer Mensch und kann sich seinen Aufgaben als Schamane stellen.
Durch diese Erfahrung werden Konditionierungen, Konflikte, Gewohnheiten und alte Strukturen beseitigt und eine neue Identität gewonnen. Auch in der europ. → Alchemie gibt es diese Vorstellung. Dort ist auch von den Riten der Zerstückelung und Auferstehung der Metalle die Rede, die an den ägyptischen Osiris-Mythos, an orphische und dionysische Kulte erinnert. Siehe auch: → Reinkarnation.
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