Zazen

von Lexikon

Zazen (japan.)

Meditationsübung. Eigentlich zenna (japan.), abgeleitet von dhyana (Sk.). In Dhyana steckt die Sprachwurzel dhi, „wahrnehmen“, „nachdenken“, „kontemplieren“, „den Geist auf einen Gegenstand richten“. Dhyana bedeutet also den Geist sammeln, die Gedanken nicht abschweifen lassen.
→ Aufmerksamkeit geht im Zen nur zusammen mit bewusster, entschlossener Anstrengung. Aufmerksamkeit ist das besondere Instrument des Willens zur direkten Wahrnehmung von allem, was ist und so, wie es ist, ohne irgendeine Bewertung. Aufmerksame → Wahrnehmung ist das „Organ“ des Geistes. Der Schluss, den der große Zen-Meister des 7. Jh., Hui-neng, der Begründer der „Schule der plötzlichen Erweckung“, daraus zieht, ist, dass Zen eigentlich nichts mit Sitzen in → Meditation zu tun hat, sondern vielmehr Handeln, Bewegung, Vollbringen von Taten, Sehen, Hören, Denken und Erinnern ist. Dhyana – also Zen – wird mitten im Leben erlangt, denn Einsicht und Handeln sind gleich.

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